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Lebenslang Lernen

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Lebenslanges Lernen als umfassender Terminus bedeutet, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und den ständig wachsenden Anforderungen des modernen Bildungsumfelds gerecht zu werden. Dieses Kapitel berschäftigt sich mit grundlegenden Themen rund ums effektive Lernen. Dies soll euch helfen, den Grundstein für eine erfolgreiche akademische Laufbahn zu legen und euch Werkzeuge an die Hand geben, um euer volles Potenzial auszuschöpfen.

Ein agiles Mindset ist wichtig für Ihren Erfolg

Du denkst, du hast einfach nicht das Talent und die Kompetenzen um dich z.B. selbständig zu machen? Du bist einfach kein Physik-Typ? Das Projekt ist zu schwierig und es hat gar keinen Sinn, wenn du damit anfaängst? Diese Fragen deuten auf ein Fixed Mindset hin.

Menschen mit einem Fixed Mindset gehen davon aus, dass Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen angeboren und unveränderlich sind. Sie sind der Ansicht, dass sie sich innerhalb dieser vorgegebenen Grenzen bewegen müssen. Im Unterschied dazu glauben Menschen mit einem Growth Mindset daran, dass sie zu Veränderungen fähig sind. Sie lernen aus ihren Fehler und können Rückschläge akzeptieren und daraus neue Erkenntnise holen.
 

blue connections   Erfolg oder Misserfolg - reine Glückssache?

Um unsere eigenen Erfolge und Misserfolge zu verstehen, fragen wir uns oft nach dem Grund des Gelingens oder Misslingens. Je nachdem, welche Erklärung wir uns selbst hierfür geben, sind wir in Folge weniger oder stärker motiviert, weitere Aufgaben anzugehen. Entscheidend ist also, wem oder was wir die Ursachen zuschreiben (attribuieren).

Jede Ursache für Erfolg und Misserfolg kann eingeordnet werden. Dabei unterscheiden wir drei Bereiche:

# Ort der Attribution: Wo liegt die Ursache - innerhalb oder außerhalb von mir?

# Stabilität: Bleibt die Ursache stabil oder kann sie sich in der Zukunft verändern?

# Kontrollierbarkeit: Habe ich die Ursache unter Kontrolle oder nicht?
 

Beispiel:
Nehmen wir das Beispiel der Prüfung. Du hast eine sehr gute Note geschrieben. Denkst du dir anschließend: " Ich hatte Glück", so hast du wie folgt attribuiert:

# Ort der Attribution: Extern - es war ja nur Glück und hatte nichts mit Ihrer Leistung zu tun

# Stabilität: Instabil - denn weiß, ob Sie das nächste Mal wieder Glück haben werden

# Kontrollierbarkeit: Unkontrollierbar - Glück wird hier als Zufall angesehen und kann nicht konrolliert werden

 

 

blue learninggoals   Welche Auswirkungen hat die Zuschreibung?

Problematisch wird es , wenn Menschen ihre Misserfolge stabilen und unkontrollierbaren Ursachen zuschreiben. "Ich bin unbegabt und dumm!" (intern, stabil, unkontrollierbar) oder "Programmieren ist zu schwierig für mich!" (extern, stabil, unkontrollierbar). Dies sind denkbar schlechte Voraussetzungen für die Motivation. Denn diese Faktoren scheinen unveränderlich und es macht den Anschein, als können wir daran nichts ändern. Wird Erfolg also dem Zufall oder Glück zugeschrieben, fühlen wir uns nicht selbstwirksam sondern unveränderlichen Umständen unterworfen.

Beste motivationale Voraussetzungen haben wir dann, wenn wir unsere Erfolge internen und stabilen Ursachen zuschreiben. "Wenn ich viel lerne, kann ich auch erfolgreich sein!" (intern, stabil, konrollierbar); "Ich bin begabt!" (intern, stabil, unkontrollierbar). Das heißt wir Schreiben unseren Erfolg z.B. unserer Anstrengung und unseren Fähigkeiten zu. Dadurch wächst das Vertrauen in unsere eigene Leistugnsfähigkeit und unsere Selbstwirksamkeitsüberzeugung steigt. Wir lernen also, dass es einen großen Unterschied macht wie wir die Dinge sehen.

Problematische Konstellation für die Motivation:

# Geringe Fähigkeit
# niedrige Selbstwirksamkeit: „Ich kann das nicht“
# Kausalattribution: intern, stabil und unkontrollierbar (geringe Begabung)

„Ich kann das nicht und werde es auch nie lernen, weil ich zu dumm bin."

 

blue learninggoals Einfluss durch Überzeugung

Wenn Menschen der Überzeugung sind, dass sie keinen Einfluss darauf haben, ob sie erfolgreich sind oder nicht, fühlen sie sich hilflos. Bei wiederholter Erfahrung, keine Kontrolle bzw. keinen Einfluss auf das Ergebnis einer Handlung zu haben, stellt sich Hilflosigkeit ein.

Motivation - die "Treibkraft" zielgerichteten Handelns

Die Motivation ist ein innerer Zustand. Sie ist die Energie, die uns zum Lernen bewegt und unserem Handeln eine Richtung gibt. Der humanistische Ansatz der Motivation besagt, dass Menschen ihre Ressourcen gut entfalten und einsetzen können, wenn sie sich als kompetent, wertvoll und selbstbestimmt erleben und sich selbst verwirklichen können. Wie können wir die Grundlage hierfür schaffen? Wann erleben wir uns als kompetent und erfolgreich?
 

blue learninggoals   Intrinsische und extrinsische Motivation

Warum wir motiviert sind kann unterschiedliche Gründe haben. Interessierst du dich beispielsweise sehr für die Epoche des Altertums und lesen gerne alles darüber, was du finden kannst, so sprechen wir von intrinsischer Motivation. Du agierst hier aus eigenem Antrieb heraus, weil du mehr darüber wissen und verstehen möchten. Du arbeitest dich mit Freude in das Gebiet ein.

Ist das Altertum ein Prüfungsfach im Studium und du interesseirst dich eigentlich mehr für die Neuzeit, so lernst du nicht aus eigenem Interesse, sondern vielmehr aus den Konsequenzen, die du durch dein Lernen erwartest. Es geht um eine Note, um den Fortschritt im Studium. Hierbei sprechen wir von extrinsischer Motivation. Dein Interesse liegt eigentlich woanders und so fehlt dir die Freude für die eigentliche Sache. Die Konzentration ist geringer, als bei der intrisischen Motivation.
 

Intrinsische Motivaion => Ich tue eine Sache, um ihrer selbst willen
Extrinsische Motivation => Ich tue eine Sache, weil ich Konsequenzen daraus erwarte

 

Abbildung: Intrinsische und Extrinsische Motivation (aus: Digitale Kompetenz & Selbstmanagement, Obexer 2019)

 

blue overview   Konzentration

Sind wir extrinsisch motiviert oder fehlt uns gänzlich die Motivation, so hat dies Auswirkungen auf unsere Konzentration. Ebenso wie Nervosität, Müdigkeit oder Gedanken, die uns abschweifen lassen. Hier sprechen wir von innerer Konzentrationsstörung.
Lassen wir uns aber von unserem Umfeld ablenken wie z.B. durch Medien, oder weil es zu laut ist oder zu leise, ist der Sitzplatz unbequem oder der Raum zu warm, dann liegt eine äußere Konzentrationsstörung vor.

Nur wenn wir die Störfaktoren ausschließen, ist eine gute Konzentration möglich.
10 einfache Tipps, wie Sie Ihre Konzentration fördern können:

  • Ausreichend schlafen
  • Handy ausschalten oder auf lautlos
  • Für ausreichendes (Tages)Licht sorgen
  • Aufgeräumter Arbeitplatz
  • Stay Focused - Behalten Sie Ihre Lernziele im Blick
  • Wechselnde Sitz- und Stehpositionen
  • Bewegungspausen machen
  • Lüften - frische Luft versorgt das Gehirn mit Sauerstoff
  • Ruhige Umgebung oder Konzentrationsmusik
  • Den Blickwinkel auf das Thema verändern und die intrinsische Motivation fördern

 

Zeit- und Stressmanagement

 

 

Zeitmanagement ist ein wichtiger Erfolgsfaktor beim Lernen, gerade wenn verschiedene Veranstaltungen, Prioritäten und Aufgaben über mehrere Lehrveranstaltungen hinweg bewältigt werden sollen. Nur wer sich selbst organisiert, kann auch erfolgreich studieren. 

Zunächst einmal hier einige wichtige erste Schritte:

 

   Ziele und Deadlines definieren


  • Schreibe dirh auf, was du alles zu erledigen hast, und bis wann du die Aufgaben fertigstellen musst.
  • Versuche, so gut wie möglich abzuschätzen, wie lange du für jede Aufgabe brauchen wirst, und lege eventuell Meilensteine bzw. Zwischenergebnisse fest.
  • Wenn du in Gruppen arbeitest, mache das gleiche im Team für die zu erledigenden Aufgaben. 

 

   Priorisieren


Erfolgreiches Zeitmanagement heißt, dass du Wichtiges vom Unwesentlichen trennen kannst. Dazu kann dir eine sehr einfache Strategie helfen, die Eisenhower Methode. Schaue dir das Video unten an, vielleicht hilft dir dieser einfache Weg, wichtiges von nicht so wichtigem zu trennen und damit effizienter zu arbeiten. 

 

   Aufschieberitis (Prokrastination) vermeiden


Prokrastination (Aufschieberitis) ist ein Phänomen, mit dem sich die meisten von uns herumschlagen. Gerade beim online Lernen sind die Versuchungen der Ablenkung z.B. durch soziale Medien, zielloses Surfen, eMails, etc.  sehr groß. Versuche, dich dagegen zu wappnen, indem du

  • dir der Gefahr bewusst wirst
  • dir ein paar Tricks überlegst, wie du dich selbst (oder deinen "inneren Faulpelz") überlisten kannst. Im folgenden Artikel findest du eine ganze Reihe solcher Tipps: https://karrierebibel.de/prokrastination/ 

 

Auf die Gesundheit achten


Unser wichtigstes Gut ist unsere Gesundheit, daher ist es wichtig, auch beim online Lernen darauf zu achten. Berücksichtige besonders:

  • PAUSEN einlegen, sowohl längere Pausen zur Erholung generell, als auch kurze Bildschirmpausen, damit sich Ihre Augen regenerieren können. Dabei weit in die Ferne blicken, das Zimmer lüften, etwas trinken, und sich ein wenig strecken und bewegen. 
  • SPORT und BEWEGUNG - auch wenn du deine Wohnung nicht so oft verlassen kannst oder willst, stelle sicher, dass du deinem Körper genügend Bewegung zukommen lässt. Sei kreativ - in der App Store und auf YouTube findest du viele Angebote zu Aerobic, Yoga, usw. die du alle auch auf kleinem Raum machen kannst. Steige Treppen, mache Liegestützen, oder laufe auf der Stelle. Bewegung tut dir körperlich und mental gut und ist ein wichtiger Aspekt in der Bewältigung von Stress jeder Art.  
  • GENÜGEND SCHLAF ist eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Lernen, ebenso wie
  • GESUNDE ERNÄHRUNG. Esse am besten bunt! Gemüse, Obst und Milchprodukte helfen auch ihren Gehirnzellen und geben die Energie die du brauchst.
     

blue readings   Weiterführende Informationen


Die sieben häufigsten Zeitmanagement - Sünden

Leitfaden zum Selbst- und Zeitmanagement

Information der Arbeiterkammer zum Thema Bildschirmarbeit und Gesundheit

Center for Online Education: Student Health and Wellness Guide

Lernstrategien & Lernstile

Du hast vielleicht schon einmal davon gehört, dass viele Menschen einen visuellen Lernstil haben, also am leichtesten durch sehen (lesen, Bilder anschauen, etc.) lernen. Anderen wiederum liegt es mehr, Gehörtes (Audiaufnahme, Vorlesung, etc. ) zu behalten, während wieder andere über haptische Erfahrungen (d.h. das Anfassen) am besten lernen. Diese sensorische Unterscheidung ist zwar in der Literatur recht umstritten, du kannst dir aber dennoch überlegen, wie das bei dir aussieht. Durch welche Sinneskanäle nimmst du Information am besten auf?

Menschen lernen alle auf unterschiedliche Art und Weise. Dabei hat jede und jeder von uns individuelle Präferenzen, was die Lernmethode anbelangt. Schreibst du gerne den Lernstoff auf oder hörst du dir lieber die letzte Vorlesung nochmal an? Manche von uns kennen die jeweilige Vorliebe bereits und können gezielt danach lernen. Andere müssen sie erst für sich entdecken.

 

Wie lernst du am besten? Mache HIER den Test und erfahre mehr über deine persönlichen Vorzüge beim Lernen!


Dies wird dir helfen, deine Vorlieben für die unterschiedlichen Lernmethoden zu erkennen um diese anschließend gezielter einzusetzen.

 

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Exkurs!

Exkurs: Proaktive und smarte Entscheidungen treffen!

Egal ob es um deine Bildung, berufliche Weiterentwicklung, Finanzen oder Gesundheit geht, müssen Entscheidungen getroffen werden. Lebenslanges Lernen fördert die Entwicklung von Fähigkeiten wie Problemlösung, kritisches Denken, Analyse- und Anpassungsfähigkeit. Diese Fähigkeiten können hilfreich beim Treffen proaktiver und kluger Entscheidungen sein. Wenn du kontinuierlich lernst, wirst du in der Lage sein, bessere Informationen zu sammeln, fundiertere Analysen durchzuführen und eine größere Bandbreite von Handlungsoptionen zu erkennen. Dies erleichtert dir, intelligente und proaktive Entscheidungen in verschiedenen Lebensbereichen zu treffen.

 

Zu diesem Thema bietet Prof. PD Dr. habil. Johannes Siebert einen interessanten MOOC (=Massive Open Online Course), der kostenfrei über die iMOOX-Plattform zugänglich ist.

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